Am Montag, den 15.7.2013 geht es los: für eine Woche machen sich acht unserer Piloten in den zwei "Duo Discus" des Clubs auf den Weg ins gute Wetter. Das erste Etappenziel wird "Lüsse" südwestlich von Berlin sein, danach entscheidet der Wetterbericht, wie es weiter geht. Hier schreiben wir gelegentlich darüber, wie wir vorankommen. |
Travel by Glider
8. Tag: Wittstock - Lübeck!
Letzte Etappe beim Wandersegelflug! Die starke Hitze machte unseren Wanderern in Wittstock besonders zu schaffen, auf dem riesigen, vor Hitze glühenden Wittstocker Flugplatz rührte sich kein Lüftchen. Da war man froh, wenn man sich im Flugzeug in höhere, kühlere Sphähren schwingen konnte! Nadine und Reini in der LT starteten gegen 11:30 Uhr zuerst, Britta und Joachim in der L4 folgten knapp 10 Minuten später. An einen Hammertag wollte man nicht glauben, Nadine schrieb nach Lübeck "Könntest Du die EX heute ab 15 bis 19 Uhr reservieren... Hein für evtl. Rückschlepp."
Aber der erste Bart war schnell gefunden und in eher gemütlichem Tempo flog man getrennt mal südlich mal nördlich an der A24 entlang. Bei Neustadt Glewe kreuzten sich die Wege kurz, aber als L4 16 km Luftlinie entfernt in den Bart des Tages fiel, war LT leider schon wieder weg - mit Ausschlägen bis 5 m/s ging es in 6 1/2 Minuten von 1250 auf 2250 m und damit war die Endanflughöhe schon erreicht. Auf direktem Kurs ging es gen Heimat, lediglich einen kleinen Bart bei Niendorf am Schalsee nahmen Britta und Joachim noch mit für den wohlverdienten finalen Sprint über die Lübecker Altstadt. LT flog weiter westlich und holte sich bei Lübtheen einen netten Bart, der in 9 Minuten von 900 auf über 1800 m trug. Damit war auch hier der Drops gelutscht und über Zarrentin und Mölln konnte gemütlich in die Heimat geschwebt werden. Auch Nadine und Reini ließen sich den Ausflug über Lübecks Altstadt als krönenden Abschluss nicht entgehen.
Die Ankunft in der Heimat wurde erlebniserfüllt, braungebrannt und ziemlich erschöpft am ACvL-Grill zelebriert.
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7. Tag: Zielona Góra - Wittstock
6. Tag: Riesa - Zielona Góra
noch etwas relaxen... (Foto: H. Döhler) Heute sollte der Wandersegelflug international werden, eine Übernachtung in Polen musste her. Besatzungen: Reinhard und Nadine starteten in LT um kurz vor 13 Uhr als erste, ca. 10 Minuten später folgten Joachim und Florian mit L4. Direkt aus dem Schlepp in die Thermik, da ging keine Zeit auf der Suche nach dem ersten Bart verloren. Zunächst ging es gemeinsam am Luftraum Dresden entlang, dann teilten sich die Wege kurz auf: L4 entschied sich für einen Abstecher zum Flugplatz Finsterwalde, LT bog Richtung Flugplatz Bronkow ab. Letztlich ging es aber in ähnlicher Geschwindigkeit bis zum Südrand des Luftraums Berlin. Anschließend führte der Kurs Ost am Luftraum Cottbus entlang, auf dieser Strecke konnte sich LT leicht absetzen. Nach gerade einmal drei Stunden war Zielona Góra erreicht, allerdings entschied man sich noch für ein bisschen Sightseeing in der näheren Umgebung. "nach dem Grenzübetritt Hebel umgelegt auf richtige Thermik", beschreiben Reini und Nadine ihren Flug im OLC. Vielleicht etwas übertrieben, schließlich gab es z.B. zwischen Elsterwerda und Lauchhammer auch schon einen 3m-Bart... :-)
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5. Tag: Wasserkuppe - Dessau äh Roitzschjora äh Riesa
Heute sollte es von der Wasserkuppe aus nach Dessau gehen, mit der Perspektive, auf einer der Folgeetappen in Polen zu übernachten. Im Vergleich zu den Vortagen war die Wettervorhersage nicht ganz so grandios. Die Besatzungen: L4: Hein und Martin, LT: Georg und Britta Am Barogramm kann man schön sehen, dass etwa 30 km hinter Chemnitz die Bärte seltener und schwächer wurden. Bei Riesa traf man sich, um gemeinsam noch einmal auf 1500 m zu kurbeln. Roitzschjora als möglicher Ausweichplatz war da noch ca. 50 km Luftlinie entfernt, mit Umweg um den Luftraum Leipzig herum wären es aber mindestens noch 60 km gewesen - zu knapp. "Endanflugkrimi" schrieben mir die Rückholer, die zu der Zeit bei Leipzig im Stau standen. L4 wagte schließlich forsch den Abflug nach Norden, der 25 km weiter bei Falkenberg/Elster fast auf dem Acker endete. LT suchte etwas zaghafter nach brauchbaren Thermikresten, aber so richtig wollte wohl nichts mehr gehen. Schließlich entschied man sich zur gemeinsamen Rückkehr nach Riesa-Canitz, einem Flugplatz, der Reini, Nadine und LT von der Streckenflugwoche her ja schon bestens bekannt ist. Gemeinsam konnten wieder über 700 km erflogen werden, damit hat der ACvL in dieser Saison nun schon mehr als 43.000 km erreicht. Joachim und Georg sind durch die Wanderei in die schleswig-holsteinische Doppelsitzer-TOP-10 eingezogen (Nadine und Ecki waren da schon). Aber das nur nebenbei, es sind ja alle im Urlaub! :-)
Schön ist es hier auf der "Segelwiese"!
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4. Tag: Bayreuth - Wasserkuppe
Abflugvorbereitung in Bayreuth
Für den 4. Tag des Wandersegelflugs haben sich die Piloten ein besonderes Schmankerl ausgesucht: Heute soll es zur "Wiege des Segelflugs" gehen, auf die Wasserkuppe. Die Wasserkuppe liegt in der Rhön und ist der höchste Berg Hessens. In den 20er-Jahren fanden dort die ersten nicht nur technisch sondern auch sportlich motivierten Segelflüge statt, Segelfliegen wurde Freizeit und Hobby. Die Segelflugschule dort ist mithin die älteste der Welt und die Flieger strömen immer noch in Massen zur Wasserkuppe, zum Gleitschirmfliegen, Modellfliegen oder eben Segelfliegen - dieses Jahr z.B. noch zum OLC Glider Race. Konsequenterweise befindet sich auf der Wasserkuppe das meines Wissens einzige Segelflugmuseum.
Nadine und Reinhard flogen LT, Joachim und Martin die L4. Im Teamflug ging es den Thüringerwald entlang, wobei LT etwas besser vorankam. Den Flugplatz Suhl wollten sich Joachim und Martin offenbar näher ansehen, anschließend flogen sie lieber direkt zur Wasserkuppe, während Nadine und Reini den Thüringerwald noch bis zum Ende flogen. Schaut man sich die Flüge am Computer an, sieht man gut, dass am Ende noch ausführliches Sightseeing angesagt war, bevor es zur Landung ging.
Heute wohl kürzere Strecken, aber sicher nicht weniger Spaß
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3. Tag: Klix - Tschechien - Bayreuth
Zunächst ging es auf Südkurs bis nach Tschechien hinein, dann folgten die Duos über die gesamte Länge dem Südrand des Erzgebirges. Kurz vor Bayreuth ist dann noch das Fichtelgebirge im Weg, aber da ging es einfach quer hindurch. Wieder wurden große Teile der Strecke im engen Teamflug zurückgelegt.
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Lüsse - Polen - Klix
Gestern ging es für unsere Wandersegelflieger von Lüsse nach Klix bei Bautzen. Hier ein Bild vom Abflug in Lüsse. Joachim und Martin starteten gerade mal 5 Minuten vor Nadine und Reinhard, dann ging es im Teamflug durch die Oberlausitz um die diversen Flugbeschränkungsgebiete herum nach Polen hinein. Die beiden Duos blieben die ganze Zeit zusammen bis zur Landung im äußersten Südosten der Bundesrepublik. Auswertung am Abend in Klix |
Aufbruch ins gelobte Land
Die Wetteraussichten für unsere Wandersegelflieger waren günstig: Am ersten Tag erwartete sie ordentliche Thermik bei kräftigem Nord-West-Wind. Ziel war Lüsse, ein großes Segelflugzentrum südwestlich von Berlin.
Florian und Hein starteten mit L4 gegen 12:10 und entschieden sich für einen Südkurs Richtung Brocken. Auch sie hatten mit niedriger Arbeitshöhe zu kämpfen, bis Celle spielte sich der Flug zwischen 500 und 1000 m ab. Mit dem Brocken in Sicht drehten sie gen Lüsse ab und schauten sich auf diesem Schenkel noch einmal ganz genau Möckern bei Magdeburg an. Vermutlich stand dort eine besonders schöne Kuh auf der Weide? Dafür wurde gleich im Anschluss mit ca. 1750 m die höchste Flughöhe des Tages erreicht. Zeitig gegen 16:30 Uhr waren Lüsse und LT in Sicht und man entschied sich, gemeinsam noch einen Zipfel nach Süden zu fliegen.Britta und Georg starteten mit LT kurz vor 12 Uhr als erste. Gemeinsam mit L4 flog man zügig aber in niedriger Höhe an Ratzeburg und Mölln vorbei. Ab Büchen wählte LT die direkte Route mit maximalem Rückenwind, zunächst nach Boizenburg an der Elbe. Für die Elbquerung reichte die Flughöhe nicht ganz, so dass bei Hitzacker noch einmal der Motor genutzt wurde. Danach ging es aber direkt auf Kurs schleunigst nach Lüsse, wo noch Zeit blieb, um bei schönsten Wolken ein punktemäßig günstiges kleines Dreieck anzuhängen und auf L4 zu warten.
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